Derzeit werden vor dem Hintergrund zunehmender Bestrebungen organische Spurenstoffe aus dem Ablauf kommunaler Kläranlagen zu eliminieren mehrere Kläranlagen unterschiedlicher Größenordnung in Baden-Württemberg um eine adsorptive Reinigungsstufe mittels Pulveraktivkohle, auf Grundlage der Erkenntnisse des beim ZVK Steinhäule, Ulm, durchgeführten FuE-Vorhaben, erweitert. Damit nimmt Baden-Württemberg – gemessen an den landesweit an die neue Technologie angeschlossenen Einwohnerwerten – sowohl im nationalen als auch internationalen Vergleich einen Spitzenplatz bei der Umsetzung von Techniken zur Spurenstoffentfernung in der „Kläranlagenlandschaft“ ein.
Sowohl die Universität Stuttgart als auch die Hochschule Biberach beschäftigen sich seit vielen Jahren mit der Spurenstoffthematik sowie der Möglichkeit, den Eintrag biologisch nicht bzw. sehr schwer abbaubarer Substanzen in die Gewässer gezielt zu verringern. Bereits vor über 20 Jahren wurden verfahrenstechnische Untersuchungen mit Pulveraktivkohle am Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft (ISWA) vorrangig zur Entfärbung von kommunalem Abwasser durchgeführt.
Die damaligen Untersuchungsergebnisse dienten als Projektierung zum Ausbau der Kläranlagen Albstadt, Hechingen und Lautlingen. Die anschließende Betreuung und Optimierung dieser Anlagen wurde ebenfalls vom ISWA durchgeführt. Im Rahmen des Projektes „Untersuchung und Optimierung der Abwasserreinigung zur Eliminierung von organischen Spurenstoffen unter verfahrenstechnischen und ökonomischen Aspekten“ wurden zum einen die bestehenden, vorrangig biologisch arbeitenden Verfahrenstechniken zur Abwasserbehandlung hinsichtlich der Eliminierung und der Umsetzung von organischen Spurenstoffen von der Universität Stuttgart näher untersucht. Mit den anschließenden halbtechnischen Untersuchungen wurden auf dem Gelände des ISWA unterschiedliche Verfahrenstechniken wie Membranverfahren, Ozonung oder auch der Einsatz von Aktivkohle hinsichtlich deren Eliminationsverhalten von Spurenstoffen miteinander verglichen.
Aktuell werden im Rahmen des Teilprojektes „MIKROFLOCK - Ertüchtigung kommunaler Kläranlagen insbesondere kommunaler Flockungsfiltrationsanlagen durch den Einsatz von Aktivkohle“ im Rahmen des vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen geförderten Großprojektes „Elimination von Arzneimitteln und organischen Spurenstoffen: Entwicklung von Konzeptionen und innovativen, kostengünstigen Reinigungsverfahren“ ergänzt durch Eigenmittel verschiedene Verfahrenstechniken zur Abtrennung von Pulveraktivkohle an der Universität Stuttgart untersucht. Daneben beschäftigt sich das ISWA in Hinblick auf die Sicherstellung einer weitestgehenden Feststoffabtrennung mit dem analytischen Nachweis von Pulveraktivkohle im Abwasser sowie den analytischen Methoden zur Untersuchung der Eigenschaften von Pulveraktivkohle.
Hier folgen in Kürze Informationen.
Kommunale und wissenschaftliche Forschungsprojekte
Projekttitel | Mittelgeber | Download |
Aktivkohlebehandlung im Klärwerk Sindelfingen | Zweckverband Kläranlage Böblingen Sindelfingen | |
Weitergehende Entnahme von organischen Schadstoffen im Abwasser des Klärwerks Lahr mit Hilfe von Pulveraktivkohle | Abwasserverband Raumschaft Lahr | |
Untersuchungen zur weitestgehenden Abtrennung von Feststoffen aus einer mit Pulveraktivkohle betriebenen | Abwasserverband Raumschaft Lahr | |
Wissenschaftliche Begleitung von Untersuchungen zur möglichen betrieblichen Auswirkung von Pulveraktivkohle auf | Stadt Karlsruhe, Tiefbauamt | |
Untersuchungen zur weitgehenden Entnahme von organischen Schadstoffen im Abwasser des Klärwerks mit Hilfe von Pulveraktivkohle | Stadt Karlsruhe, Tiefbauamt | |
Wissenschaftliche Begleitung der im Teilstrombetrieb implementierten Adsorptionsstufe auf dem Klärwerk Mannheim und | Stadtentwässerung Mannheim |
Projekttitel | Mittelgeber | Download |
Untersuchung zum Spurenstoffbindungsverhalten von Pulveraktivkohle unter anaeroben Bedingungen | Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg | |
Entwicklung einer adsorptiven Stufe zur Elimination organischer Spurenstoffe auf kommunalen Kläranlagen - | Bundesministerium für Bildung und Forschung | |
Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässergüte durch Entnahme der organischen Restverschmutzung mittels Aktivkohle | Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg | |
Untersuchungen der Elimination von Spurenschadstoffen in der Pulveraktivkohle-Anlage der Kläranlage Mannheim und Erarbeitung von | Regierungspräsidium Karlsruhe | |
Verminderung von estrogen wirksamen Substanzen im Abwasser durch den Einsatz von Pulveraktivkohle – Überprüfung der Wirksamkeit anhand eines Fischmonitorings sowie begleitender Analytik | Regierungspräsidium Karlsruhe Stadtentwässerung Mannheim |
Projekttitel | Mittelgeber | Download |
Untersuchungen zur Eignung der RoDisc®-Scheibenfilter der Fa. HUBER SE für die Abtrennung von Pulveraktivkohle | HUBER SE, Berching | |
Untersuchungen zur Entnahme der organischen Restverschmutzung aus kommunalem Abwasser mittels Pulveraktivkohle der | Jacobi Carbons GmbH, Frankfurt | |
Untersuchungen zur Entnahme der organischen Restverschmutzung aus kommunalem Abwasser mittels Pulveraktivkohle | Donau Carbon GmbH, Frankfurt | |
SchussenAktivplus Reduktion von Mikroverunreinigungen und Keimen durch weitergehende Behandlung von Kläranlagenabläufen und Mischwasser auf Regenüberlaufbecken verschiedener Größen zur weiteren Verbesserung der Gewässerqualität des Bodenseezuflusses Schussen. Der Abschlussbericht kann hier heruntergeladen werden. | SchussenAktivplus |
Praxisbeispiel der Brugger GmbH: 100 Betriebe für Ressourceneffizienz
Hier folgen in Kürze Informationen.
DWA Landesverband Baden-Württemberg
Rennstraße 8 | 70499 Stuttgart | Telefon: 0711 89 66 31-0 | E-Mail: info(at)dwa-bw.de
© Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. // (DWA)
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